Auswandern & Leben auf den Philippinen

Baukosten auf den Philippinen

Die Baukosten auf den Philippinen für ein Eigenheim sind, wie man sich sicher vorstellen kann, ein sehr dehnbarer Begriff. Tatsächlich ist es von zahlreichen Faktoren abhängig wie teuer das Eigenheim am Ende werden wird.

Eine kleine Hütte von ca. 5 x 5 Metern aus Holz und Bambus, kann man sicherlich für deutlich unter 5000,- Euro erstellen und sie würde für das Leben auf den Philippinen sogar ausreichen, da man sich ja eh die meiste Zeit im Freien aufhält.

Wahrscheinlich wird das aber den meisten Europäern nicht ausreichen und auch die philippinische Ehefrau hätte sicherlich lieber einen schönen Steinbungalow als eine Bambushütte, wenn sie schon einen Ausländer geheiratet hat.

Wenn man sich nun auf den Philippinen ein richtiges Haus baut, nimmt man sich in der Regel einen Bauleiter, der auch gleichzeitig der Architekt ist und ein Team von Handwerkern um sich gescharrt hat, die die Arbeiten ausführen. Mit ihm muß man dann das Bauvorhaben besprechen und einen Festpreis ausmachen, inklusive Baumaterial und Arbeitslohn.

Während das Haus dabei ja meistens aus Hohlblocksteinen und Zement gebaut wird und der Preis dafür bei allen Häusern gleich ist, schwankt der Preis für die jeweilige Ausstattung wie wie für das Dach, die Bodenbeläge und das Badezimmer natürlich stark.

Baukosten pro m² umbauter Raum

Ich habe selbst bisher noch kein eigenes Haus auf den Philippinen gebaut aber wir haben an unserem vorhandenen Haus bereits viel umgebaut und renoviert. Dazu hatten wir zeitweise auch so einen "Bauleiter" engagiert und der hat uns für einen Neubau einen Preis von ca. 15.000,- Peso pro m² umbauten Raum genannt.

Der Preis ist wie gesagt inklusive sämtliches Baumaterial, Steine, Zement, Dach und Fliesen und gilt für unsere Insel Bohol. Es kann durchaus sein, das es ist anderen Gegenden geringfügig billiger oder teurer wird, jenachdem was das Baumaterial kostet. Außerdem gilt der Preis natürlich pro Etage und muß bei einem Haus mit 2 Etagen verdoppelt werden.

Preise für Baumaterial

Hier ein paar Preise für das Grundmaterial, da kann der geübte Bauherr sich selbst ausrechnen, was sein Rohbau so ungefähr kosten wird:

  • Hohlblockstein, ca. 20x30cm = 8 -15 Peso (die Steine werden hier auf Bohol immer billiger, je näher wir uns der Stadt Tagbilaran nähern)
  • Bodenfliesen Keramik: 40x40 = 40 - 85 Peso; 30x30= ca. 30 Peso; 20x20= ca. 20,- Peso. Fliesenleger rechnen die Kantenlänge einer Fliese in Zoll = Peso für's Verlegen.
  • 1 Sack Zement ca. 220 Peso; 1 m³ Sand ca. 800 Peso inkl. Anlieferung.
  • Badezimmer: 1 Toilette im Set (Schüssel mit aufsitzendem Spülkasten) ab ca. 4500, Peso. (philippinische Kloschüsseln gibt es dagegen schon für wenige hundert Peso) Waschbecken mit Säule 1800,- Peso.
  • Dach: Dächer werden auf den Philippinen hauptsächlich mit Wellblech gedeckt, das dazu in den letzten Jahren immer dünner geworden ist. Mittlerweile sind die Dächer dadurch kaum noch begehbar. Eine Tafel verzinktes Wellblech 80x240 cm kostet 380 Peso. Ein komplettes Dach aus buntem Blech in Pfannennachbildung und Stahlunterkonstruktion für ein ca. 10x8 m großes Haus liegt bei ca. 150.000 Peso.

 

Fehler beim Hausbau

Meiner Meinung(!) nach, machen die philippinischen Handwerker beim Bauen einige gravierende Fehler, durch deren Vermeidung man beim Bauen eine Menge Geld sparen könnte. Die Fehler sind aber wohl schon seit Jahrzehnten (seit man Steinhäuser baut) überliefert und die Handwerker sind nur sehr schwer von ihrer Vorgehensweise abzubringen:

Hohlblocksteine sind auf den Philippinen oben und unten offen, was dazu führt, das die Maurer alle Hohlräume in den Steinen, die ja eigentlich eine isolierende Wirkung haben sollen, beim Mauern mit Zement auffüllen.

Dann fügen sie jede Menge Moniereisen in die Mauern mit ein, was völlig überflüssig ist, denn bei der hier angewendeten "Skelettbauweise" haben die Mauern überhaupt nichts zu tragen. Das Haus steht auch ohne die Mauern. (Anders als In Deutschland, wo die Mauern das ganze Haus tragen)

Maurer und Fliesenleger mischen den Zement und Sand viel zu fett. Anstatt 1:3 (Zement:Sand) wird häufig 1:2 oder sogar 1:1 gemischt. In Verbindung mit dem Auffüllen der Hohlblöcke ist die verbrauchte Menge an Zement viel zu hoch.

Den Fliesenlegern ist die Verwendung von Fliesenkleber völlig fremd. Anstatt die Fliesen auf eine hauchdünne Schicht Kleber zu kleben, tragen sie den Fliesenkleber (der ja wie Zement aussieht) genau wie Zement, mehrere Zentimeter dick auf.

Filipinos lieben komplizierte Dachkonstruktionen. Fast alle Häuser haben ein Walmdach (4 Seiten) mit zahreichen kleinen Gauben, sowie zusätzlichen Überständen, Ecken und Winkeln. Bei der Konstruktion dieser Dächer geht nicht nur jede Menge Arbeitszeit und Material drauf, es wird auch teuer, nämlich wenn das Dach nach 10 oder 15 Jahren anfängt zu verrosten und zu verrotten. Ein stinknormales Giebeldach mit zwei Seiten wäre hier die schnellere und billigere Lösung.